Eine effektive Alarmanlage kann Ihr Zuhause vor Einbrüchen, Feuer, Wasserlecks und anderen Notfällen schützen. Die richtige Installation und Platzierung der verschiedenen Komponenten ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit des Systems. Hier ist ein umfassender Leitfaden, wie Sie eine Alarmanlage richtig installieren.
1. Magnetkontakte an Türen und Fenstern
Magnetkontakte sind entscheidend für die Sicherung von Türen und Fenstern. Sie bestehen aus zwei Teilen: einem Teil, der am Rahmen befestigt wird, und einem zweiten Teil, der am beweglichen Teil der Tür oder des Fensters angebracht wird. Diese sollten so nahe wie möglich beieinander liegen, wenn die Tür oder das Fenster geschlossen ist. Eine verdeckte Installation ist ideal, um Manipulationsversuche zu erschweren. Gemeint ist damit, dass die Kontakte von außen möglichst nicht sichtbar sind.
2. Bewegungsmelder strategisch platzieren
Bewegungsmelder sollten in Bereichen platziert werden, durch die sich ein Eindringling wahrscheinlich bewegen würde, wie z. B. Flure, Treppenhäuser oder große Wohnbereiche. Die typische Montagehöhe liegt zwischen 2 und 2,5 Metern. Achten Sie darauf, sie so einzustellen, dass sie einen breiten Bereich abdecken und nicht leicht durch Haustiere oder Vorhänge ausgelöst werden. Die meisten Bewegungsmelder sind Passiv-Infrarot-Melder. Das heißt, diese detektieren nicht wirklich Bewegungen, sondern Temperaturunterschiede, weshalb man auch vermeiden sollte, einen Bewegungsmelder auf ein Fenster oder eine Heizung zu richten. Damit der Melder schnell reagiert, sollte der potenzielle Eindringling sich nicht auf den Melder zubewegen, sondern das Sichtfeld kreuzen.
3. Zentraleinheit sicher installieren
Die Zentraleinheit ist das Herz Ihres Alarmsystems. Sie sollte an einem sicheren, schwer zugänglichen Ort installiert werden, um Manipulationen oder Beschädigungen zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass sie stets mit Strom versorgt wird und im Falle eines Stromausfalls über eine Backup-Batterie verfügt. Eine Netzwerkanbindung und als Redundanz ein GSM-Modul sind für Fernüberwachung und -steuerung ideal. Zusätzlich sollte die Zentrale durch einen Bewegungsmelder gesichert sein, damit ein Alarm ausgelöst wird, bevor der Eindringling die Zentrale erreicht.
4. Keypad: Zugänglich, aber sicher
Das Keypad sollte in der Nähe der Hauptzugangstür, aber nicht direkt einsehbar installiert werden. Es ermöglicht das Aktivieren oder Deaktivieren des Systems und sollte in einer bequemen Höhe für alle Nutzer angebracht werden. Optimalerweise wird es nach der ersten verschließbaren Tür installiert, um einen Überfall nach Deaktivierung zu verhindern.
5. Rauchmelder an strategischen Punkten
Rauchmelder sollten vorzugsweise an der Decke in der Mitte des Raumes angebracht werden, da Rauch aufsteigt. Vermeiden Sie die Installation in der Nähe von Küchen oder Badezimmern, um Fehlalarme zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass in jedem Schlafzimmer, in Fluren, die zu Schlafbereichen führen, und auf jeder Etage des Hauses mindestens ein Rauchmelder installiert ist. Die Richtlinien für Ihr Bundesland zur Auslegung der Rauchmelder finden Sie hier: https://www.rauchmelder-lebensretter.de/rauchmelderpflicht/
6. Panikknopf für Notfälle
Panikknöpfe sollten an leicht zugänglichen Orten installiert werden, wie z.B. neben dem Bett oder unter Schreibtischen. Sie bieten eine schnelle Möglichkeit im Notfall einen Alarm auszulösen.
7. Außensirene zur Abschreckung
Die Außensirene sollte an einem gut sichtbaren Ort installiert werden, um potenzielle Eindringlinge abzuschrecken. Achten Sie darauf, dass sie wetterfest ist und extremen Wetterbedingungen standhalten kann.
8. Zusätzliche Sicherheitselemente
Wassermelder
Installieren Sie Wassermelder in Bereichen, die anfällig für Wasserschäden sind. Dies umfasst Orte in der Nähe von Waschmaschinen, Geschirrspülern, Wasserheizern und in Kellern. Da sich Wasser auf dem Boden ausbreitet, sollten diese Melder in Bodennähe oder direkt auf dem Boden platziert werden. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von Leckagen und kann kostspielige Wasserschäden verhindern.
Fernbedienung
Fernbedienungen bieten eine bequeme Möglichkeit Ihr Alarmsystem aus der Ferne zu aktivieren und zu deaktivieren. Sie sind besonders nützlich, wenn Sie das Haus verlassen oder betreten. Aber auch um abends nicht nochmal zum Keypad gehen zu müssen, lohnt es sich, eine Fernbedienung am Bett und im Wohnzimmer zu haben.
Bewahren Sie die Fernbedienungen an einem sicheren Ort auf, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Es ist ratsam, sie nicht offen in Fahrzeugen oder anderen leicht zugänglichen Bereichen liegen zu lassen.
Schlüsseltresor
Ein Schlüsseltresor ist ideal, um einen Ersatzschlüssel sicher, aber dennoch zugänglich aufzubewahren. Dies ist besonders hilfreich für Notfälle oder wenn Sie jemandem Zugang zu Ihrem Haus gewähren müssen. Montieren Sie den Schlüsseltresor an einem Ort, der nicht sofort ins Auge fällt, aber für autorisierte Personen leicht erreichbar ist. Dies könnte hinter Pflanzen oder in einer weniger sichtbaren Ecke in der Nähe der Eingangstür sein.
CO-Melder (Kohlenmonoxidmelder)
Installation in Atemhöhe: Kohlenmonoxid (CO) verteilt sich gleichmäßig in der Luft, daher können CO-Melder in jeder Höhe installiert werden. Eine Installation in Atemhöhe (ca., 1,5 m) gemäß den Herstellerangaben wird jedoch empfohlen. Um Fehlalarme zu vermeiden, ist es ratsam, dass der Abstand zur Feuerquelle wie z.B. einem Kamin mindestens zwei Meter beträgt.
Innensirene
Die Innensirene sollte in einem zentralen Bereich des Hauses platziert werden, um sicherzustellen, dass der Alarm überall im Haus hörbar ist. Dies ist entscheidend für die Warnung der Bewohner im Falle eines Einbruchs oder anderen Notfalls. Die Sirene sollte hoch genug angebracht werden, um Manipulationen zu erschweren, aber nicht so hoch, dass sie für Wartungsarbeiten unzugänglich ist.
Erschütterungsmelder
Diese Melder sind besonders effektiv an Fenstern und Türen, da sie Einbruchsversuche durch Aufbrechen oder Zerbrechen erkennen können. Sie ergänzen Magnetkontakte, indem sie auf physische Gewalt sehr früh reagieren.
Passen Sie die Empfindlichkeit der Erschütterungsmelder so an, dass normale Vibrationen (z.B. durch vorbeifahrende Fahrzeuge) nicht zu Fehlalarmen führen.
Glasbruchmelder
Glasbruchmelder sollten in der Nähe von Fenstern oder Glastüren installiert werden, um das Zerbrechen von Glas zu erkennen. Dies ist besonders wichtig in Bereichen, in denen Fenster als potenzielle Eintrittspunkte dienen könnten.
Achten Sie darauf, dass der Melder einen ausreichenden Bereich abdeckt und alle relevanten Glasflächen innerhalb seiner Reichweite liegen. Achten Sie unbedingt auf die Herstellerangaben.
Medizinischer Alarmmelder
Medizinische Alarmmelder sollten in Bereichen platziert werden, in denen sie im Notfall leicht erreichbar sind, wie in Schlafzimmern, Bädern und Wohnbereichen. Sie bieten eine schnelle Möglichkeit Hilfe zu rufen, besonders für ältere Menschen oder Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen.
Stellen Sie sicher, dass die Alarmmelder einfach zu bedienen sind, insbesondere für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Alternativ kann hier auch ein Armband mit medizinischem Melder verwendet werden.
Sollten Sie weitere Fragen zur Installation oder Anschaffung einer Alarmanlage haben, zögern Sie nicht, mit uns in Kontakt zu treten.