Einbruchsarten

Einbruchsarten

Aufgrund von Corona waren die Einbruchszahlen 2021 so niedrig wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Umfragen zeigten trotzdem, dass jeder Dritte Angst vor einem Einbruch hat. Seltsamerweise ändern sich jedoch die Einbruchsmethoden kaum. Dieser Text ist den Einbruchsstellen im Haus und den Methoden der Einbrecher gewidmet.

Es gibt viele Einbruchsarten, dazu zählen Einbrüche durch Fenster oder durch das Überwinden von Schlössern. Aber auch über die Wand und das Dach kann eingebrochen werden. Diese und weitere Stellen werden Ihnen im Verlauf des Artikels vorgestellt. Das Wissen zum Erlernen von Einbrüchen ist im Übrigen im Netz ganz einfach zu recherchieren. Um das zu zeigen, haben wir Ihnen einige YouTube-Videos verlinkt. Wie Sie sich gegen die Einbruchsarten und -methoden schützen, erfahren Sie hier.

Hier unterteilen wir in zwei Arten einzubrechen. Zum einen gewaltsame und zum anderen gewaltfreie Einbruchsmethoden. Bei der gewaltsamen Methode erkennt man schnell, wo der Täter sich Zugang verschafft hat. Bei einem gewaltfreien Einbruch ist es oft schwer festzustellen, ob überhaupt eingebrochen wurde.

Die vorgestellten Methoden sind längst nicht alle. Wenn Sie sich mit dem Thema näher beschäftigen, werden Sie weitere Methoden finden. Wir konzentrieren uns hier auf die am häufigsten verwendeten Methoden.

Das soll kein Einbrecherlehrgang sein, sondern der Aufklärung sowie Ausbildung von Schlüsseldiensten und Sicherheitsberatern dienen. Wir geben hier kein Geheimwissen preis, sondern zeigen auf, was mit wenigen Suchbegriffen über Google und YouTube zu finden und über Amazon zu kaufen ist. Machen Sie sich selbst ein Bild, wie sicher Ihre Fenster, Jalousien, Türen und Schlösser sind.

Zugefallene Tür gewaltfrei öffnen

Schlossfalle

Es gibt viele Möglichkeiten sich über die Tür Zutritt in Ihr Objekt zu verschaffen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Haus oder eine Wohnung handelt. Unterscheiden muss man jedoch, ob die Tür zugefallen oder abgeschlossen ist. Ziel bei allen Methoden ist es, die Schlossfalle (umgangssprachlich auch Schnapper genannt) einzudrücken, damit sich die Tür öffnen lässt. Die Schlossfalle ist das, was an der Türseite leicht bewegbar ist, wenn Sie beispielsweise dagegen drücken. Zugefallen lässt die Tür sich z.B. mit einer Plastikflasche, einem Draht oder einem Spachtel öffnen.

Tür öffnen – Schloss mit einer Plastikflasche überwinden

Wie im Video gezeigt, reicht zum Öffnen bei einer zugefallenen Tür bereits eine einfache Plastikflasche. Dafür braucht man nur eine Plastikflasche (möglichst weich). Diese wird zerschnitten, bis ein etwa handgroßes Plastik-Rechteck übrig bleibt. Nun versuchen Sie einfach das Rechteck oben in den Spalt zwischen Tür und Rahmen zu stecken. Ziehen Sie das Plastikstück jetzt einfach runter, bis Sie an dem Schnapper angekommen sind. Nun kräftig ziehen. Die Tür sollte nach einigen Versuchen aufgehen. Lassen Sie sich am Anfang nicht entmutigen, wenn Sie dafür länger brauchen als im Video gezeigt.

Tür mit Draht öffnen

Auch mit einem Stück Draht lässt sich eine zugefallene Tür gewaltfrei öffnen. Der Draht sollte dafür schwer biegbar sein. Bevor Sie mit dem Öffnen beginnen, müssen Sie das Drahtstück verbiegen. Dafür drücken Sie die Enden so ein, dass sich je zwei 90°-Ecken bilden. Die Ecken sollten so platziert sein, dass zwischen beide der Abstand zwischen Türklinke und Rahmen passt. Wie im Video gezeigt, verschwindet die zweite Ecke im Anschluss in der Tür.

Nach dem Zurechtbiegen des Drahtes führen Sie den Draht, wie im Video gezeigt, zwischen Tür und Rahmen ein und pressen ihn gegen den Türbeschlag. Wenn Sie merken, dass der Draht sich nicht weiter bewegen lässt, bewegen Sie in kleinen Drehungen das Drahtstück wie im Video. In wenigen Sekunden sollte sich die Tür öffnen. Das kann etwas länger dauern, wenn Sie so etwas noch nie gemacht haben.

Zugefallene Tür mit Türfallen-Spachtel öffnen

Um die Türfalle mit einem Spachtel zurückzudrücken, müssen Sie den Spachtel zuerst verbiegen, sodass wenn Sie den Spachtel waagerecht gegen die Tür halten, Sie ihn in den Türspalt einführen können. Das erreichen Sie mit einem zweifachen Knick. Folgen Sie den visuellen Anweisungen im Video und ziehen Sie den Spachtel durch die Tür. Diese sollte sich nach einigen Versuchen öffnen.

Tür mit Karte öffnen

Eine Tür mit einer Karte zu öffnen ist eine der wenigen Methoden, bei denen man kaum bis gar keine Vorbereitung benötigt. Dazu suchen Sie sich am besten eine Karte raus, die ein bisschen flexibler ist. Es reicht eine normale Plastikkarte. Drücken Sie gegen die Tür, um den Spalt zu vergrößern und führen Sie die Karte ein. Diese ziehen Sie mit beiden Händen runter, bis Sie bei der Türfalle angekommen sind und einen Widerstand spüren. Bei den meisten Türen sind das zwei Finger über dem Schloss. Anschließend ziehen Sie die Karte etwas an der unteren Ecke raus. Nun rütteln Sie an der Tür und ziehen die Karte nach unten. Die Tür öffnet sich nun. Bitte verwenden Sie dazu nicht Ihre Kredit- oder EC-Karte. Diese sind oft zu starr dafür und können gegebenenfalls kaputtgehen.

Gegenmaßnahmen

Mechanische Sicherung

Um zu verhindern, dass sich jemand mithilfe einer Karte etc. (s.o.) Zutritt verschafft, können Sie Ihre Tür anpassen. Dafür eignet sich beispielsweise ein Doppelfalz. Der Türschlitz geht dann nicht mehr gerade durch, sondern ist gefaltet. Des Weiteren kann man eine Blende vor den Türschlitz montieren. Diese sorgt dafür, dass man die Türfalle nicht mehr zurückschieben kann.

Auch selbstschließende Schlösser können eine Lösung bieten. Allerdings müssen Sie hierbei dann jedes Mal, wenn Sie sich aussperren, den Schlüsseldienst beauftragen oder den Schlüssel bei Nachbarn oder in einem Schlüsseltresor deponieren.

Elektronische Überwachung

Sollten Sie sich selbst aussperren, kann die Leitstelle eine komfortable Lösung sein. Diese kann Ihnen nach einer Verifizierung Ihrer Person die Tür öffnen.
Wenn Sie Ihre Tür zusätzlich überwachen wollen, empfiehlt sich eine Alarmanlage mit Aufschaltung. Auf die Meldeanlage können verschiedene Sensoren und Melder angelernt werden. Entsteht ein Alarm, kann die Leitstelle reagieren.

Jetzt aktiv werden! Lassen Sie sich bei Ihnen vor Ort oder via Videochat beraten:

    Verriegelte Tür mit Gewalt öffnen

    Um die Türen mit Gewalt zu öffnen, gibt es zahlreiche Methoden. In dem folgenden Video stellt die Berufsfeuerwehr Rostock einige anhand verriegelter Türen vor. Im Video wird ein Training gezeigt. Wie unschwer zu erkennen, brauchen die Versuche nur wenige Sekunden oder Minuten. Auch wenn die meisten Methoden Werkzeuge erfordern, sehen Sie am Ende, wie eine Tür auch einfach eingetreten werden kann. All diese Öffnungsmethoden hinterlassen jedoch durch den gewaltfreien Zutritt einen Schaden an der Tür.

    Sie sehen Werkzeuge, mit denen der Feuerwehr schnell ermöglicht wird in die Wohnung/ das Haus zu kommen. Da bei der Feuerwehr meist Sekunden zählen, ist die gewaltsame Methode sinnvoller, weil sie um ein Vielfaches schneller ist als eine gewaltfreie Methode. Ob die Tür dabei beschädigt wird, ist im Vergleich zu Menschenleben irrelevant. Allerdings können diese Tools auch missbraucht und zum Einbrechen genutzt werden.

    Um zu erklären, was genau im Video passiert, hier die Zeiten und Fachbegriffe mit den dazugehörigen Erklärungen:

    0:10 Tür mit Türramme öffnen
    Die Türramme wird mit beiden Händen schnell gegen die Tür geschmettert. Nach zwei bis drei Versuchen fällt die Tür aus den Angeln.

    0:38 Hydrauliktüröffner
    Der Hydrauliköffner dauert etwas länger als die Türramme, ist aber genauso effektiv. Meist wird er dann genutzt, wenn der Verdacht besteht, dass auf der anderen Seite jemand verletzt werden könnte. Durch stetig zunehmenden Druck öffnet sich die Tür. Das hinterlässt zwar ordentliche Schäden, lässt aber die Personen, die dahinter liegen könnten, unverletzt.

    1:38 Halligan-Tool
    Das Halligan-Tool ist ebenfalls ein oft genutztes Werkzeug und eine Form von Brechstange. Um eine Tür aufzubrechen, gibt es mehrere Anwendungsarten des Tools, z.B. kann man mithilfe der Klinge oder des Dorns die Tür einschlagen.

    2:27 Spalthammer
    Auch bei dem Spalthammer gibt es mehrere Anwendungsarten. Man kann etwa die spaltende Seite nutzen und auf die Tür einhacken. Im Video wird gezeigt, wie der Feuerwehrmann das Werkzeug dreht und nicht auf die Türseite des Schlosses, sondern der Scharniere zielt. Nach zwei Schlägen ist die Tür offen. Im Anschluss schlägt er noch einmal  (auch wenn nicht notwendig) auf die andere Seite und die Tür fliegt in einem Stück aus den Angeln.

    2:58 Motorkettensäge
    Mit der Motorsäge ist gar nicht viel Technik notwendig. Wie im Video gezeigt, wird einfach ein Loch reingeschnitten oder das Schloss und ein Teil des Rahmens weggesägt.

    3:44 Körperkraft, im Video Man-Power
    Um die Tür zu öffnen, kann man auch jegliche Werkzeuge weglassen und die Tür mit reiner Körperkraft öffnen. Dazu reicht es mehrmals auf die Tür einzutreten.

    Gegenmaßnahmen

    Mechanische Sicherung

    Panzerriegel

    Um zu vermeiden, dass eine verriegelte Tür mit Gewalt geöffnet werden kann, lassen sich Panzerriegel vor die Tür bauen. Diese sind leicht nachzurüsten und verlaufen hinter Ihrer Tür von links nach rechts. Es gibt verschiedene Arten von Querriegelschlössern.

    Stangenschloss

    Eine weitere Art Ihre Tür einbruchsicherer zu machen, bietet ein Stangenschloss. Dieses wird ebenfalls an die Tür angebracht. Das Stangenschloss verläuft von oben nach unten, direkt neben dem Schloss.

    Bedenken Sie beim Kauf, dass Sie alles, was der Einbrecher überwinden muss, Sie bei einer Flucht auch überwinden müssen. Wenn es bei Ihnen in der Wohnung brennt, dann müssen Sie nicht nur Ihr Türschloss, sondern auch noch die Riegel überwinden.
    Ein weiterer Nachteil der beiden: durch das klobige Design sind sie zwar sicherer, Ihre Innenräume werden dadurch aber definitiv nicht schöner.

    Eine weitere Möglichkeit ist es beim Kauf der Türen auf die Widerstandsklasse zu achten. Empfohlen wird mindestens RC 2.

    Elektronische Überwachung

    Als eine elektronische Lösung bieten sich Öffnungsmelder (auch Fenster-/Türkontakte genannt) an. Diese werden auf die Alarmanlage angelernt. Diese wird auf die Stadtritter Leitstelle aufgeschaltet. Wird ein Alarm ausgelöst, hören Sie nicht nur den Lärm, sondern haben auch jemanden, der gleich interveniert.

    Wie sicher ist es bei mir zu Hause, im Büro oder auf der Arbeit? Lassen Sie sich jetzt vor Ort oder via Videochat beraten:

      Schloss gewaltfrei und fast spurlos öffnen

      Um ein Schloss gewaltfrei zu öffnen, gibt es viele Videos auf z.B. YouTube. Dazu zählen Videos über das Elektropicking, den Schlagschlüssel, das Lockpicking und das Single-Pin-Picking.

      Lockpicking

      Die Methode kennen Sie sicher aus unzähligen Fernsehserien: ein FBI Agent mit zwei drahtähnlichen Teilen öffnet schnell ein Schloss und verschafft sich Zutritt. Auch wenn das meist falsch dargestellt wird, ist doch etwas dran.

      Beim Lockpicking werden die Einkerbungen eines Schlüssels simuliert, sodass ein Schloss ohne bleibende Schäden geöffnet werden kann. Dazu werden verschiedene Werkzeuge verwendet, zum Beispiel Spanner und Picks. Im Video werden einige dieser Methoden und Werkzeuge vorgestellt. Eine Methode ist es zum Beispiel einen Spanner einzusetzen und die Pins zu verschieben und auf eine Höhe zu schieben, bis der Hals bzw. das Schloss sich dreht und öffnen lässt. Das erfordert allerdings ein wenig Zeit und Wissen, bis man unterschiedliche Schlösser mit dieser Methode geöffnet bekommt.

      Übrigens kann man das „Knacken von Schlössern“ sogar sportlich erlernen. Es gibt dazu sogar Meisterschaften. Siehe dazu Sportfreunde der Sperrtechnik.

      Single-Pin-Picking

      Beim Single-Pin-Picking bearbeitet man im Gegensatz zum gewöhnlichen Lockpicking nur einen einzelnen Pin. Zusätzlich verwendet man außerdem einen Spanner. Hierbei werden die einzelnen Pins mit nur einem Werkzeug einzeln bearbeitet und so hoch- oder runtergedrückt. Dafür hängen Sie zuallererst den Spanner ein. Wo Sie diesen platzieren, ist von Vorlieben und dem jeweiligen Verfahren abhängig. Für den Anfang können Sie jedoch den Schritten im Video folgen. Führen Sie den Spanner ein und fangen Sie damit an, die Pins an ihren Platz zu bewegen. Empfohlen wird, das nicht direkt an richtigen Schlössern zu probieren. Am besten holen Sie sich ein durchsichtiges Schloss für Lockpicking-Anfänger. Für Anfänger gibt es Startersets bei Amazon für Lockpicking.

      Bewegen Sie Pin für Pin. Bei jedem Pin sollten Sie im Falle eines Einrastens einen Widerstand spüren. Wenn alle Pins an dem richtigen Platz sind, können Sie das Schloss mithilfe des Spanners aufdrehen. Das kann anfangs einige Minuten dauern.

      Elektropicking

      Das Elektropicking erfordert spezielles Werkzeug, nämlich einen Spanner und einen Elektropicker. Der Spanner wird im Schloss eingehängt, sodass Platz für den E-Pick bleibt. Über den Elektropicker werden Impulse gegeben. Das Schloss öffnet sich in wenigen Sekunden.

      Schlagschlüssel

      Um das Schloss mithilfe eines Schlagschlüssels öffnen zu können, benötigt man einen Schlagschlüssel und den Kunststoffgriff eines Schraubendrehers. Wie im Video erwähnt, kann aber auch etwas ähnlich Bewegliches wie ein Flexihammer verwendet werden. Den Schlagschlüssel zeichnet aus, dass alle Zacken gleich hoch sind. Den Schlüssel führen Sie komplett in das Schlüsselloch ein. Ziehen Sie den Schlagschlüssel nun wieder bis zur ersten Einkerbung hinaus. Wie es der Name bereits sagt, schlagen Sie den Schlüssel nun mit dem Kunststoffgriff des Schraubendrehers. Dabei wird der Schlagschlüssel beim Auftreffen des Griffes von links hin- und hergedreht. Wenn Sie alles richtig machen, sollte das Schloss sich nach wenigen Sekunden öffnen.

      Gegenmaßnahmen

      Mechanische Sicherung

      Wenn Sie Lockpicking etc. vermeiden wollen, sollten Sie sich eine Schließanlage oder ein Sicherheitsschloss mit PSH zulegen (Pick- oder Schlagschlüsselhemmung). Das sorgt dafür, dass Schlagschlüssel und Lockpicking kaum erfolgreich sind.

      Eine weitere Sicherheitslösung bieten Schließanlagen mit Magnetcodierung. Der Schlüssel hat einen kleinen Magneten integriert. Dieser zieht einen der Pins hoch, statt ihn runterzudrücken. Da ist traditionelles Lockpicking kaum noch möglich.

      Elektronische Überwachung

      Damit Lockpicking und Ähnliches bei Ihrer Tür nicht funktioniert, sollten Sie sich ein Transponderschloss zulegen. Statt Schlüssel, bekommen Sie Chips (auch: Tags), mit denen Sie beim Ranhalten die Tür öffnen können. Kommt Ihnen der Chip mal abhanden, kann die Leitstelle den Tag sofort deaktivieren.

      Ist mein Haus/Objekt so sicher, wie ich denke? Jetzt durch einen Fachmann vor Ort oder via Videochat beraten lassen:

        Schloss mit Gewalt öffnen

        Auch um ein Schloss mit Gewalt zu öffnen gibt es zahlreiche Methoden. Unterschieden wird außerdem, ob ein Schloss gebrochen oder gezogen wird.

        Zylinder brechen

        Ein Schloss lässt sich mit einem Halligantool öffnen, wenn das Schloss etwas aus der Tür raussteht. Dafür wird zuallererst das Schutzblech entfernt, indem die Hebelklaue gegen das Blech gestoßen wird. Ist das geschafft, kann die Hebelklaue den Zylinder mit einer Drehbewegung rausbrechen. Der Rest des Zylinders kann einfach durchgeschoben werden (Messer, Halligan, Schraubendreher, …). Die Tür ist nun offen.

        Zylinder ziehen

        Um den Zylinder zu ziehen, benötigt man etwas mehr Werkzeug als beim Brechen. Benötigt werden zwei Zugschrauben unterschiedlicher Breite, ein Akkuschrauber, eine Ziehglocke und ein Neubautenschlüssel.

        Die dünnere Zugschraube wird in den Schließzylinder eingebohrt, bis diese daumenbreit nach außen neigt. Sie entfernen die Schraube nun und setzen die breitere an. Bohren Sie diese ebenfalls ein, bis sie mit einem Daumen Abstand herausragt. Jetzt stülpen Sie die Ziehglocke hinüber und ziehen diese handfest an. Damit die Ziehglocke sich am Ende nicht löst, sollten Sie diese festhalten, bis der Zylinder draußen ist. Ziehen Sie jetzt die Mutter mithilfe eines passenden Tools fest, bis der Zylinder herausfällt. Sie können alles herausnehmen und mithilfe eines Schraubenziehers o. Ä. die Reststücke aus der Tür lösen. Wenn alles draußen ist, können Sie die Tür mit dem Neubautenschlüssel öffnen.

        Gegenmaßnahmen

        Mechanische Sicherung

        Widerstandsfähigeres Material am Schloss kann einen Einbruch verlangsamen, da Bohrungen verhindert werden können.

        Auch über ein Schloss mit Ziehschutz sollten Sie nachdenken, wenn Sie die Gewaltöffnung des Schlosszylinders vermeiden wollen. Je nach Belieben können Sie sich auch eine Blende etc. besorgen.

        Elektronische Überwachung

        Wieder kann eine Einbruchmeldeanlage dafür sorgen, dass Hilfe kommt. Sobald die Tür sich öffnet und die Leitstelle den Alarm empfängt, kann interveniert werden.

        Fenster gewaltfrei öffnen

        Ein Fenster lässt sich ebenfalls gewaltfrei öffnen. Dafür benötigen Einbrecher auch keine Profiwerkzeuge. Oft reichen Haushaltsgegenstände wie eine Küchenrolle, oder es wird nur mit den Händen gearbeitet.

        Gekipptes Fenster leicht öffnen mit einer Küchenrolle

        Sollten Sie sich ausgesperrt haben, können Sie ein angekipptes Fenster ganz einfach mit einer Küchenrolle und einer Schnur öffnen. Vorab ist es wichtig, sich eine reißfeste Schnur zu besorgen. Diese sollte ein bisschen Ziehen und Reibung aushalten können. Die Schnur wird zuallererst durch die Küchenrolle gefädelt. Dieses Konstrukt wird jetzt oben in das angekippte Fenster geführt. Beachten Sie dabei, dass beide Schnurenden aus dem Fenster hängen, sodass sie die Küchenrolle steuern können. Sehen Sie sich dazu am besten das Video an. Die Küchenrolle führen Sie nun mithilfe der Schnüre an der Seite des Fenstergriffes entlang, bis Sie diesen erreichen. Die Küchenrolle setzen Sie nun auf den Griff. Eventuell müssen Sie mit Ihren Fingern etwas nachhelfen. Wenn die Rolle den Fenstergriff komplett umschließt, kann das Fenster geschlossen werden. Achten Sie darauf, dass die Schnurenden immer außerhalb des Fensters hängen. Nun können Sie an den Enden so ziehen, dass der Griff waagerecht ist. Einfach gegen das Fenster drücken und Sie sind wieder im Haus.

        Verschlossenes Fenster aufklopfen

        Wie Sie oben in dem Video sehen konnten, reicht es als Einbruchschutz nicht, die Fenster zu schließen und Rollläden zu verwenden. Gezeigt wird eine Methode, bei der das Fenster aufgeklopft wird. Hierbei wird kein Schaden hinterlassen. Um das Aufklopfen selbst zu versuchen, müssen Sie nur die Hand auf die untere Ecke am Fenster auflegen. Die Ecke wählen Sie danach, wo sich der Fenstergriff befindet. Wählen Sie nicht die Scharnierseite. An dieser unteren Ecke drücken Sie nun kraftvoll dagegen. Während Sie mit der zweiten Hand gegen die obere Ecke (über dem Fenstergriff) schlagen, halten Sie an der unteren konstant mit Druck. Nach einigen Schlägen öffnet sich das Fenster. Haben Sie alles richtig gemacht, entsteht kein Schaden und Sie können das Fenster wieder schließen. Das funktioniert nicht bei allen Fenstern, aber gerade bei älteren ist das ein Versuch wert.

        Fenster mit Gewalt öffnen

        Fenster mit Brechstange (Kuhfuß) öffnen

        Das Fenster mit einer Brechstange zu öffnen erfordert nicht viel Zeit. Die Stange wird am Fenster angesetzt und ausgehebelt. Erfahrene Einbrecher wissen, welche Punkte genutzt werden müssen. Meist lassen sich die richtigen Punkte gut durch Kraft kompensieren. Das dauert höchstens zwei bis drei Sekunden mehr. Das Fenster ist nach dieser Methode geschädigt.

        Fenster mit Keil öffnen

        Wenn ein Fenster mit einem Holzkeil geöffnet wird, werden die Schließpunkte des Fensters angegriffen. Der erste befindet sich meistens in der unteren Mitte des Fensters. Weitere Punkte befinden sich griffseitig unten vor der Ecke und in der Mitte zwischen Griff und Oberseite. Der letzte Punkt befindet sich häufig oben an der Ecke. An diesen genannten Schließpunkten kann man mithilfe des Keiles hebeln. Das Fenster öffnet sich nun.

        Fenster aufbohren und mit Draht öffnen

        Für diese Methode brauchen Sie ein dickes, schwer biegbares Stück Draht und einen Bohrer. Biegen Sie das Stück vorab, wie im Video gezeigt, indem Sie den Draht hakenförmig zurechtkrümmen. Zuallererst wird ein Loch über dem Ende des Griffes gebohrt. In dieses wird der gebogene Draht eingeführt. Mit gezielten Bewegungen kann der Fenstergriff hochgeschoben werden und das Fenster oder die Terrassentür öffnet sich.

        Gegenmaßnahmen

        Mechanische Sicherung

        Ein Fenster kann bereits sicher sein, wenn Sie oder Ihr Vermieter beim Einbau an eine gewisse Widerstandsklasse gedacht haben. Zusätzlich können Sie mit einem Panzerriegel, also einem Balken, der quer über das Fenster geht, arbeiten. Dieser sieht allerdings alles andere als ästhetisch ansprechend aus. Etwas hübscher und weniger raumeinnehmend sind die Zusatz-, Scharnier- und Bandsicherungen, kleine Schlösser, die am Fenster angebracht werden. Die meisten Menschen, die in diese Ergänzungen investieren, vergessen jedoch die Sicherungen zu verschließen. Der Mehraufwand ist bei den Sicherungen am höchsten, verglichen mit anderen Sicherheitslösungen für Fenster.

        Gegen gewalttätige Maßnahmen an Fenstern bietet sich alles an, was Sie bereits bei gewaltfreien Methoden machen (s.o.). Zusätzlich können Sie in Panzerglas oder spezielle Schlösser investieren.

        Elektronische Überwachung

        In beiden Fällen, sowohl bei gewaltfreien als auch Methoden mit Gewalt, sind Fenster-/Türkontakte in Kombination mit einer Aufschaltung eine gute zusätzliche Lösung. Zusätzlich können Sie beliebig viele Fenster aufschalten, außerdem können Sie mit der Alarmanlage noch weitere Melder und Sensoren anlernen.

        Lassen Sie sich jetzt vor Ort oder via Videochat von den Sicherheitsberatern von Stadtritter aufzeigen, wie es um Ihre Sicherheit steht:

          Rollläden aufbrechen

          Entgegen vieler Vorstellungen sind die meisten Rollläden kein guter Einbruchsschutz. Diese können ebenfalls aufgebrochen werden. Dafür benötigt man meistens nur ein Teppichmesser und einen Schraubenzieher. Seltener müssen zum Öffnen Brechstangen und Äxte benutzt werden. Ebenfalls eine gängige Methode ist das Herausziehen der Rollläden mithilfe eines Autos. Hierbei werden Rollläden befestigt und, indem das Auto losfährt, herausgerissen. Diese Methode funktioniert allerdings nur bei Fenstern, die in Auffahrten sind oder von der Straße erreicht werden können.

          Im Video werden einige Rollläden verschiedener Sicherheitsstufen ausprobiert. Nur weil die letzten Rollläden nicht gut aufgingen, heißt das allerdings nicht, dass das auf Ihre auch zutrifft. Sehen Sie am besten nach, welche Sicherheitsstufen Ihre Rollläden besitzen. Die meisten Menschen haben keine High-End-Rollläden, sondern meist die ersten zwei gezeigten (oder ein ähnliches Produkt). Über eine Anschaffung von Sicherheitsrollläden können Sie trotzdem nachdenken. Es gibt andere Möglichkeiten sich Zugang zu verschaffen. Die meisten mechanischen Präventionsmaßnahmen verschaffen Ihnen mehr Zeit, welche Sie dann aber auch nutzen müssen.

          Um Rollläden aufzubrechen, werden diese etwa in Brusthöhe aufgeschnitten und mithilfe des Schraubenziehers aufgebrochen. Zuallerletzt müssen Sie nur in den aufgehebelten Zwischenraum hineingreifen und Stück für Stück herausreißen.

          Funktioniert das nicht, kann mit der Brechstange an den Seiten oder unten an den Rollläden gehebelt werden. Im Anschluss reicht auch hier einfaches Rausreißen. Alle Sicherheitsstandards darüber können zwar aufgebrochen werden, das wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht passieren. Zum einen benötigt die ,,Axtmethode“ zu viel Zeit und erregt unnötige Aufmerksamkeit, zum anderen gibt es einfachere Möglichkeiten sich Zutritt zum Objekt zu verschaffen.

          Gegenmaßnahmen

          Mechanische Sicherung

          Gegen leicht aufzubrechende Rollläden können Sie viel tun. Beispielsweise können Sie auf eine bestimmte Widerstandsklasse oder ein bestimmtes Material bei der Auswahl achten. Außerdem gibt es Rollläden bzw. Sicherungen, die das Hochschieben erschweren können.

          Elektronische Überwachung

          Zwar gibt es elektronische Sicherheitslösungen, diese hängen aber mehr mit den Fenstern und Türen zusammen. Eine Standardlösung gibt es zwar nicht, Sonderlösungen können Sie sich jedoch anfertigen lassen.

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            Einbruch durch die Wand

            Auch wenn ein Einbruch über die Wand selten ist, kommt er dennoch vor. Mit einem Schlaghammer wird die Wand bearbeitet, bis ein Loch entsteht. Eine gewaltfreie Methode die Wand zu überwinden, gibt es nicht. Durch das Loch kann dann in den Raum eingestiegen werden.

            Gegenmaßnahmen

            Mechanische Sicherung

            Um den Schlaghammer abzubremsen, kann eine einbruchshemmende Sicherheitswand verwendet werden. Die Wand besteht unter anderem aus Stahl- und Gipsplatten.

            Elektronische Überwachung

            Die Elektronische Überwachung bietet eine große Auswahl an Sicherheitslösungen. Dazu zählt der Erschütterungsmelder/,,Schocksensor“, die Lichtschranke, Laserstrahlen, Vorhangbewegungsmelder und der PIR-Bewegungsmelder. Der Erschütterungsmelder misst die Vibrationen und kann so feststellen, dass etwas gegen die Wand schlägt. Lichtschranken und Laser funktionieren etwa gleich. Unterbricht etwas den Lichtfluss, meldet der Sensor einen Alarm und die Leitstelle kann reagieren. Mit einem Messwinkel von 10° misst der Vorhangsmelder genau, wann sich das Wärmefeld in dem Bereich ändert. Der PIR-Bewegungsmelder funktioniert über die gleiche Wärmemessung.

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              Zusammenfassung: Einbruchsprävention

              Wie kann man sich jetzt gegen all diese Einbruchsarten schützen?

              Wichtig zu wissen ist erst einmal, dass es verschiedene Sicherungsmöglichkeiten gibt. Im Idealfall haben Sie eine Kombination und verlassen sich nicht nur auf eine Maßnahme.

              Die Schutzmaßnahmen können in drei Kategorien unterteilt werden:

              • mechanische Sicherungen
              • elektronische Sicherungen
              • organisatorische Sicherungen

              Mechanische Sicherungen

              Mechanische Sicherungen bezeichnet eine Reihe an Verbesserungen oder Veränderungen an potenziellen Einbruchsstellen an Ihrem Objekt. Diese sollen den Einbruch verhindern oder besonders viel Lärm verursachen. Meistens wird ein Einbruch verlangsamt. Im Fachjargon sagt man der Überwindungszeitraum wird erhöht.  Alle Mechanischen Sicherungen können umgangen werden und verhelfen somit nur zu mehr Zeit. Im Idealfall wird der Einbruch auch durch den Mehraufwand abgebrochen. Geschieht das nicht, sollte etwas passieren und zum Beispiel die elektronische Überwachung anspringen.

              Elektronische Überwachung

              Wichtig ist, dass eine elektronische Überwachung einen Einbruch oder Überfall nicht verhindern, sondern ihn nur melden kann. Deswegen ist eine Kombination mit mechanischer Sicherung sinnvoll. Eine elektronische Überwachungsart kann eine Alarmanlage sein. Diese ist zwar ohne Aufschaltung nur bedingt sinnvoll, in Kombination mit einer Notrufleitstelle aber zielführend und im Zweifel lebensrettend. Zu einer Einbruchsmeldeanlage gehören Sensoren. Alarmanlagen können mit diesen umfangreich kombiniert werden. Beispielsweise können Einbruch, Feuer, Überfall und medizinische Unfälle hiermit schnell detektiert werden. Sensoren wie Glasbruchmelder, Außensirenen, Bewegungsmelder und Kameras ermöglichen ein schnelles Alarmieren eines Einbruches.

              An Türen und Fenstern lassen sich Fenster-/Türkontakte, auch Öffnungsmelder genannt, anbringen. Wird der Kontakt der beiden Bestandteile gelöst, alarmiert die Alarmanlage die Leitstelle.

              Organisatorische Sicherungen

              Die Leitstelle ruft Sie an und stellt sicher, dass es sich nicht um einen Fehlalarm handelt. Die Polizei wird informiert und Sie sind sicher. Auch bei Glasbruch oder dem Betreten des Hauses kann der Prozess in Gang gesetzt werden. Das sind nur einige der vielen Möglichkeiten sich elektronisch zu sichern.

              Auch wenn Verhaltensmaßnahmen an sich keine mechanischen oder elektronischen Sicherungen sind, sollten Sie diese unbedingt mit einbeziehen. Stellen Sie sich zum Beispiel die Frage, was Sie in bestimmten Einbruchssituationen machen würden. Lassen Sie sich dazu am besten von der Polizei oder einem Stadtritter beraten. Diese Beratungsgespräche sind kostenlos und tragen erheblich zu Ihrer und der Sicherheit Ihrer Familie bei.

              Allein durch das Lesen dieses Textes haben Sie schon den ersten richtigen Schritt in Richtung Sicherheit gemacht. Haben Sie diesen Text gelesen, sind Sie bereits informiert. Allein das kann Ihnen schon im Einbruchsfall helfen.

              Es gehört aber noch mehr dazu. Haben Sie zum Beispiel mechanische und elektronische Maßnahmen? Wenn ja, dann ist das schon einmal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Jetzt ist es wichtig Ihr Verhalten anzupassen. Denken Sie daran die Alarmanlage anzuschalten, abzuschließen, zu verriegeln, etc. Tun Sie das nicht, sind diese Maßnahmen nicht mehr als Dekoration. Damit diese auch sinnvoll sind, müssen Sie aktiv mitmachen.

              Sinnvoll kann es auch sein Ihre Familie mit einzubeziehen. Das müssen nicht unbedingt Sie machen. Die Polizei und auch die Stadtritter können ein Maßnahmengespräch durchführen. Wenn Sie oder eines Ihrer Familienmitglieder das Haus verlässt, schließen Sie die Fenster und Türen. Achten Sie darauf, dass keine Fenster gekippt sind.

              Zur organisatorischen Sicherung gehört auch, dass die gewonnene Zeit der mechanischen Sicherung und die elektronische Alarmierung sicher, zügig und richtig bearbeitet wird. Dies macht eine Notrufleitstelle. Ohne diese sind all die vorhergehenden Maßnahmen nicht zu Ende gedacht. Doch dazu in einem anderen Text mehr.

              Das mag sich jetzt nach viel anhören, nach einigen Wochen wird das aber zur Gewohnheit.

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