Einbruchschutz sind alle mechanischen und elektrischen Maßnahmen, die einen Einbruch verhindern. Optimal ist eine gute mechanische Grundsicherung in Zusammenarbeit mit einer Meldeanlage und anderer Sicherheitstechnik. Gelegenheitstäter sind mit 500 bis 1.000 € Beute zufrieden. Sie brechen bevorzugt in unauffällige Wohnungen und Häuser ein. Es ist für jeden ein Thema, sich zuhause optimal zu schützen.
Wieviel Einbruchschutz brauche ich?
Für Sie ist wichtig, dass bei Wohnungseinbrüchen allgemein davon ausgegangen wird, dass der oder die Täter nach drei bis fünf Minuten aufgeben. Das ist der Widerstandszeitwert, den Ihre Türen und Fenster mindestens aufweisen sollten.
Der Widerstandszweitwert oder Resistance Class (RC) (auch: Widerstandsklassen) gibt an, wieviel Zeit ein Einbrecher benötigt, um die Türe oder das Fenster zu überwinden. Der Wert beurteilt Dauer und Art des Einbruchs (Gelegenheitstäter oder Profi? Welches Werkzeug?). Für normalen Wohnungsbau ist RC 2 bis RC 3 ausreichend.
Türen und Fenster müssen die gleiche Widerstandsklasse oder Widerstandszeitwert haben. Wenn Sie Türen sichern und die Fenster nicht, dann benutzt der Täter ein Fenster.
Was sind einbruchshemmende Türen und Fenster?
Sie verhindern Einbrüche durch spezielle Bauteile, Schließmechanismen und Materialien. Sie entsprechen der Europäischen Norm, DIN EN 1627ff. Türen und Fenster sind die bevorzugten Angriffspunkte von Einbrechern. Sie werden in der Mehrzahl der Fälle aufgehebelt und können speziell geschützt werden.
Einbruchshemmende Fenster haben z. B.
- Pilzkopfverriegelung
- Sicherheitsverglasung
- Abschließbaren Fenstergriff
- Bandseitensicherung
- Sicherheitsrollläden
Bei Fenstern im Erdgeschoss und im ersten Stock sind Pilzkopfverriegelungen der Sicherheitsstandard bei Wohnhäusern. Diese Sicherheitsbeschläge werden um das ganze Fenster angebracht, zwei Beschläge pro Meter. Eine Pilzkopfverriegelung besteht aus einem sogenannten Pilzzapfen (am Fensterflügel), der sich in das Schließteil (auf der Rahmenseite) verkrallt.
Durchwurfhemmende Glasscheiben (Resistence Class 2) verhindern, dass der Täter die Scheibe am Rand zerschlägt um an den Griff zu kommen. Diese Fenster besteht aus zwei Glasscheiben, die mit einer Folie verbunden sind.
- Ein abschließbarer Fenstergriff gehört immer mit dazu.
- Die Scharnierseite der Fenster lässt sich mit Bandseitensicherungen (z.B. Bolzenverriegelung) sichern.
- Sicherheitsrolläden sind aus stabilem Material und mehrfach gegen Hochschieben geschützt.
Welche Fenster schütze ich wie?
Insbesondere die Fenster im Erdgeschoss und im ersten Stock sind einbruchsgefährdet. Bei Mehrfamilienhäusern brechen die Täter in den oberen Stockwerken dagegen bevorzugt durch die Tür ein.
Bei der Terrassentür nimmt man klassischerweise eine Stangenverriegelung (Schlossseite) und eine Bandsicherung (Scharnierseite). Kleine Fenster, die häufig offenstehen (Keller, Waschraum, Toilette) können durch ein Gitter geschützt werden. Sie können jedes normale Fenster nachrüsten.
Auch Dachfenster machen Sie mit Sicherheitsbeschlägen, abschließbaren Fenstergriffen etc. einbruchsicher.
Ganz wichtig: Alle Teile der Fenster müssen verstärkt sein und jedes einzelne Fenster im Haus muss gut gesichert sein. Pilzkopfverriegelung nützt nichts, wenn der Einbrecher die Scheibe einschlagen kann.
Wie mache ich meine Türen einbruchsicher?
- Panzerriegel
- Einbruchshemmendes Schloss mit Schließblech
- Bändersicherung
- Türspion
Ein Panzerriegel wird auf der Türinnenseite unterhalb vom Schlossbereich aufgebracht. Beim Abschließen fährt er nach rechts und links aus und versperrt so die Tür. Er schützt sowohl Schloss- als auch Bänderseite der Tür. Nehmen Sie ein Modell, das Sie von außen verschließen können.
Bei Schlössern gibt es eine große Auswahl: zusätzliche Schlösser wie ein Kastenzusatzschloss oder ein Schloss mit Sperrbügel. Einbruchhemmende Einsteckschlösser mit Bohr- und Kernziehschutz können Täter nicht schnell und unauffällig knacken. Der Riegel ist lang, geschmiedet und greift gut ins Mauerwerk.
Ein einbruchhemmendes Schließblech ist massiv, lang, die Schrauben reichen bis ins Mauerwerk. So kann er nicht herausgerissen werden.
Spezielle Bändersicherung verhindert, dass die Tür aus den Angeln gerissen wird.
Der Türspion (1,40 m Höhe) gehört zur Sicherheit an der Türe. Mittlerweile gibt es auch elektrische Türspione, die Ihnen – wie eine kleine Videokamera – ein Bild zeigen. Das ist z. B. für Senioren sehr praktisch, die Schwierigkeiten haben, durch den kleinen Türspion zu schauen.
Brauche ich eine Einbruchmeldeanlage?
Wenn Sie eine optimale Sicherung Ihres Objektes wollen, – ja. Jede mechanische Sicherung kann überwunden werden, aber eine Alarmanlage entdeckt und meldet zuverlässig und sofort jede Störung.
Eine Anlage besteht mindestens aus Öffnungskontakten an Türen und Fenstern, Bewegungsmeldern und evtl.. Videoüberwachung im Innen- und Außenbereich. Verbunden mit einer Innen- und/oder Außensirene rauben Sie damit dem Täter das Wichtigste – Zeit und Ruhe für seinen Einbruch.
Was kann das Smarthome beim Einbruchschutz?
Das Smarthome kann Sie unterstützen – guten mechanischen Schutz oder eine wirksame Gefahrenmeldeanlage ersetzt es keinesfalls. Smarte Türschlösser können sich selbst abschließen, smarte Türspione melden, wer wann geklingelt hat.
Sie können mit dem Smarthome bei Abwesenheit zu festen Zeiten Rollläden hochziehen oder das Licht an- und ausschalten. Unterschätzen Sie aber nicht die Lernfähigkeit eines Einbrechers. Ein ungesichertes, leeres Haus erkennt man sehr schnell – trotz automatischer Lichtsteuerung.
Was kann ich sonst noch tun?
Wenn Sie noch einige grundlegende Dinge beachten, sind Sie in Ihren vier Wänden sicher aufgehoben.
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- Schließen Sie die Türe immer zu, auch wenn Sie daheim sind.
- Halten Sie Türen und Fenster geschlossen, sobald Sie die Wohnung verlassen.
- Lassen Sie keine unbekannten Personen ins Haus.
- Verstecken Sie den Hausschlüssel nicht vor dem Haus.
- Informieren Sie sich auf der Internetseite der Polizei über weitere Maßnahmen.
Fragen Sie bei uns nach einer kostenfreien Beratung und weiteren Informationen.
Darf ich als Mieter meine Wohnung einbruchssicher machen?
Sie können selbst aktiv werden, bei baulichen Veränderungen muss aber eine genaue Absprache mit dem Vermieter erfolgen. Der Vermieter ist nicht verpflichtet, den Schutz gegen Einbruch der Wohnung – auf Verlangen des Mieters – zu erhöhen (außer es bestehen bauliche Mängel).
Bei zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen handelt es sich um eine Wohnwertverbesserung, die zu einer Mieterhöhung führen kann.
Unterstützt die KfW die Maßnahmen zum Einbruchschutz?
Ja, einbruchhemmende Maßnahmen unterstützt die KfW – sowohl mechanische Umbauten als auch Alarmanlagen. Sie finden die Einzelheiten auf der Internetseite der KfW – sehr übersichtlich und benutzerfreundlich aufbereitet.
Generell müssen Ihre Maßnahmen bestimmten DIN-Normen entsprechen und von Fachleuten eingebaut werden. Lassen Sie sich von der Polizei oder einem zertifizierten Sicherheitsunternehmen beraten.
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